Sommerurlaub und Immunsystem

Koffer packen, dem Alltag entfliehen und einfach mal die Seele baumeln lassen: Sommerurlaub bringt Spaß, Entspannung und eine gesunde Gesichtsfarbe. Denn im Urlaub hat der Stress ein paar Wochen Pause – eine Wohltat für Gesundheit und Immunsystem. So heißt es zumindest. Und doch haben viele Menschen das Gefühl immer ausgerechnet im Urlaub krank zu werden. Was der Sommerurlaub für das Immunsystem bedeutet, erfahren Sie hier.

Wie wirkt sich Urlaub auf das Immunsystem aus?

Entspannung ist gut für das Immunsystem. Gerade in stressigen Zeiten ist es wichtig, dem Organismus immer wieder Pausen zu gönnen, um sich zu regenerieren und gesund zu bleiben. Aber heißt das auch gleichzeitig, dass Urlaub immer gut für uns ist? Tatsächlich freuen sich viele im Sommer auf die wohlverdiente Auszeit. Die Vorfreude beginnt oft schon mit der Auswahl des Reiseziels, und die Aussicht auf die Reise hilft uns über Wochen und Monate durch den Alltag.

Aber: Auch Urlaub kann Stress bedeuten. Die Auswirkungen der schönsten Zeit des Jahres auf unser Immunsystem können daher sehr unterschiedlich ausfallen.

Welche Vorteile hat Urlaub auf das Immunsystem?

Grundsätzlich soll Urlaub uns neue Kraft geben, um erholt und gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Im besten Fall wird das Stresshormon Kortisol reduziert, was gleichzeitig der seelischen und körperlichen Erholung dient. Bereits die Aussicht auf einen Urlaub hilft, denn schöne Bilder auf Katalogen oder Websites und die Vorstellung von warmen Sonnenstrahlen und Meeresrauschen heben die Laune. Allein diese Vorfreude kann uns im Alltag helfen, den Stress zu vergessen und für eine Weile abzuschalten.

Für unser Immunsystem kann das ein Segen sein. Denn der Körper braucht Entspannung als Ausgleich zur täglichen Hektik. Im Sommerurlaub haben wir zum Beispiel ausreichend Zeit, endlich einmal auszuschlafen. Und nur mit ausreichend Schlaf können unsere T-Zellen, die vielfältige Aufgaben im Immunsystem übernehmen, ihre volle Leistung bringen. In Maßen genossen wirkt sich auch Sonnenlicht positiv auf das Immunsystem aus. Es regt die Bildung von Vitamin D an, das für eine normale Funktion des Immunsystems benötigt wird. Wer sich sonst vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhält, kann davon wahrscheinlich profitieren.

Etwas Bewegung an der frischen Luft, zum Beispiel am Strand oder in den Bergen, regt die Durchblutung unserer Organe an, fördert mithin die Sauerstoffversorgung und bringt diverse wichtige Stoffwechselprozesse in Gang. Alles beste Voraussetzungen, um das Immunsystem zu stärken und die Batterien wieder aufzuladen.

Urlaub kann auch Nachteile fürs Immunsystem haben

Erholung kommt jedoch nicht auf Knopfdruck und muss sich nach stressigen Zeiten auch im Urlaub erst einmal einstellen. An fremden Orten kann unser Immunsystem vor zusätzlichen Herausforderungen stehen: Ein fremdes Klima, eine ungewohnte Umgebung oder eine Zeitverschiebung können unseren Körper belasten. Womöglich bieten unbequeme Betten und bis spät nachts feiernde Nachbarn schlechte Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.   Im schlimmsten Fall entsprechen auch das Hotel, der Pool oder der Badestrand nicht den Erwartungen. Statt einem wohligen „Oh, wie schön“ kommt dann eher ein „Oh, das hatte ich mir anders vorgestellt“ in uns auf, und Unzufriedenheit drängt jeden Erholungsgedanken beiseite.

Doch selbst wenn alles gut läuft und die Umgebung ganz wunderbar zur Erholung einlädt, gibt es im Urlaub zwei große Risikofaktoren für unser Immunsystem: Übermäßige Sonneneinstrahlung und Alkoholkonsum. Denn den ganzen Tag in der Sonne zu brutzeln und sich – womöglich noch ohne Lichtschutzfaktor – der UV-Strahlung auszuliefern, produziert im Körper jede Menge freie Radikale, die wiederum auch das Immunsystem belasten können. Dies trifft auch bei einem zu tiefen Blick ins Glas zu. Gegen einen Schluck Rotwein zum Abendessen ist nichts einzuwenden, doch wer im All-Inclusive-Hotel täglich über die Stränge schlägt, tut seinem Immunsystem damit keinen Gefallen.

Warum werde ich im Urlaub immer krank?

Viele kennen das Problem: Sobald der erste Urlaubstag näher rückt, fühlt man sich plötzlich schlapp. Dieses Phänomen wird als „Leisure Sickness“ bezeichnet. Aber warum ist das so, wenn Erholung und Entspannung doch so wichtig für unser Immunsystem sind? Hierfür sind verschiedene Ursachen denkbar, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können:

  • Vorbereitungsstress: Auf der einen Seite soll der Urlaub die langersehnte Erholung bringen. Auf der anderen Seite müssen jedoch Vorbereitungen getroffen werden, die zusätzlichen Stress bedeuten. Im Job steht die Übergabe für die Urlaubsvertretung an, die Koffer müssen gepackt werden, vorher nochmal schnell die Wäsche waschen, die Wohnung aufräumen, an sämtliche Utensilien für die Kinder denken und so weiter. Hektik breitet sich aus, die ihren Höhepunkt kurz vor der Abreise hat. Und Schwupps – ist das Immunsystem geschwächt und ein Infekt breitet sich aus.
  • Reisestress: Die Anreise kann ebenfalls sehr strapaziös sein. Früh morgens aufstehen, Koffer schleppen, Stau, lange Wartezeiten am Flughafen, kompliziertes Umsteigen, Flugangst, unbequeme Sitze – manchmal dauert es ganz schön lange, bis man endlich am Urlaubsziel angekommen ist und sich gemütlich an den Strand legen kann. Auch hier stehen wir unter ungewohntem Stress, und unser Körper stößt an seine Grenzen.
  • Die eigene Wahrnehmung: Womöglich täuschen wir uns auch, wenn wir das Gefühl haben, im Urlaub häufiger krank werden. Denn oft ignorieren wir im stressigen Alltag die Warnzeichen, die unser Körper uns längst sendet. Die tagtägliche Anspannung täuscht uns über schwelende Infekte hinweg und lässt uns funktionieren. Erst wenn wir endlich zur Ruhe kommen, fällt uns auf, wie dringend der Körper die Erholung braucht. Unser Immunsystem bekommt die Chance, richtig auf die Belastungen zu reagieren, und längst überfällige Symptome fallen uns auf oder kommen zum Vorschein.

Wie sorge ich für ein gesundes Immunsystem im Urlaub?

Um mit einem gestärkten Immunsystem aus dem Urlaub wiederzukehren, sollten Sie vor allem zusätzlichen Stress vermeiden. Hier einige Tipps, die Sie ganz einfach umsetzen können:

  • Planung: Gute Erholung fängt in verschiedener Hinsicht schon mit der Planung an. Gönnen Sie sich beispielsweise genug Zeit zwischen der letzten Schicht und der Abreise in den Urlaub, um die Vorbereitungen in Ruhe erledigen zu können. Wählen Sie ein Reiseziel, dass mit einer kurzen oder unkomplizierten Anreise zu erreichen ist und planen Sie genügend Puffer für unerwartete Verzögerungen ein. Und auch für die Zeit vor Ort sollten Sie sich nicht zu viel vornehmen: Lassen Sie sich Zeit um anzukommen und trauen Sie sich, auch mal ohne Ziele in den Tag hineinzuleben. Gerade im Urlaub ist weniger oft mehr.
  • Bewegung: Den ganzen Tag am Strand zu liegen macht uns träge. Bewegung an der frischen Luft hingegen aktiviert die Körperabwehr. Ein Spaziergang am Meer, eine kleine Radtour durch die Ortschaften, ein bisschen Wassergymnastik im Pool – es gibt viele Möglichkeiten, sich im Urlaub fit zu halten und dabei Spaß zu haben.
  • Sonne: Natürlich ist Sonnenlicht wichtig für das Immunsystem. Vermeiden Sie jedoch die Mittagshitze und genießen Sie die Sonnenstrahlen lieber gleich morgens oder erst ab dem späten Nachmittag. Verwenden Sie außerdem immer einen ausreichenden Sonnenschutz. Und achten Sie frühzeitig auf einen möglichen Sonnenbrand: Am besten heißt es noch lange bevor sich erste Rötungen bemerkbar machen: Ab in den Schatten!
  • Schlaf: Die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang durchzufeiern mag zwar Spaß machen, jeden Tag sollten Sie den Urlaub jedoch nicht mit Partys verbringen. Um Ihr Immunsystem zu unterstützen, gehen Sie lieber ins Bett, wenn Sie müde sind und trauen Sie sich auch mal keinen Wecker zu stellen.
  • Ernährung: Natürlich müssen Sie im Urlaub nicht gänzlich auf Eis und Leckereien am Büffet verzichten. Genuss hebt schließlich die Laune und kann somit auch gut für unser Immunsystem sein. Wichtig ist, das richtige Maß zu finden. Versorgen Sie sich auch im Urlaub mit einer möglichst bunten Vielfalt an Nährstoffen und genießen Sie zum Beispiel auch aromatische Gewürze, lokales Obst und Gemüse oder frischen Fisch.
  • Alkohol: Ein Aperitif vor dem Essen, ein Gläschen Wein beim Sonnenuntergang – Sie dürfen es sich im Urlaub durchaus gutgehen lassen. Von übertriebenem Alkoholkonsum und starken Cocktails im XXL-Format lassen Sie Ihrer Gesundheit zuliebe jedoch lieber die Finger.
  • Trinken: Wovon Sie hingegen reichlich trinken sollten ist Wasser – besonders bei ungewohnter Hitze. Denn im Urlaub verlieren Sie durch das Schwitzen viel Flüssigkeit, die aufgefüllt werden sollte. Zuckerhaltige Softgetränke sollten Sie auch im Urlaub allenfalls als Genussmittel, jedoch nicht als Durstlöscher betrachten. Wenn Sie gelegentlich auf etwas mehr Geschmack nicht verzichten wollen, sind frische Saftschorlen die bessere Alternative.

Auch wenn am Urlaubsort nicht alles perfekt ist, versuchen Sie, die schönen Seiten des Sommerurlaubs zu genießen und neue Erinnerungen zu sammeln, von denen Sie noch lange zehren können. Dann kommen Sie garantiert gut erholt und gestärkt von der Reise zurück.

Cookie-Einstellungen und Datenübertragung in Drittländern

Diese Webseite verwendet Cookies. Mit Anklicken des jeweiligen Kästchens, können Sie selbst eine jederzeit widerrufliche Einwilligung für alle Cookies oder nur essenzielle Cookies oder ausgewählte Cookie-Gruppen erteilen. Weitere Informationen zu den einzelnen Cookies erhalten Sie durch Klick auf „individuelle Cookieeinstellungen“.

Auf der Webseite sind auch Dienste implementiert (z.B. solche des Anbieters Google) bei deren Einsatz eine Datenübertragung in die USA stattfindet. Wenn Sie also durch Klick auf den/das entsprechende/n Button/Kästchen dem Einsatz der Dienste zustimmen, willigen Sie zugleich in diese Drittlandsdatenübertragung ein. Die USA werden derzeit als unsicheres Drittland im Sinne der DSGVO angesehen; eine Datenübertragung in die USA ist mit Risiken verbunden (insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten des Zugriffs von US-Behörden auf die Daten). Näheres zur Datenverarbeitung und deren Berechtigung sowie zu Ihren Einflussnahmemöglichkeiten entnehmen Sie unseren Datenschutzhinweisen.

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen/anpassen durch Klick auf „individuelle Cookieeinstellungen“ und eine entsprechende Auswahl.