Trendfrucht mit historischen Wurzeln

Der Siegeszug der Aroniabeere

Aronia, ein neues oder altes Superfood? Obwohl die Aroniabeere hierzulande nur selten anzutreffen ist, stellt sie doch keine wirklich „neue“ Beerensorte dar. Denn ursprünglich von der Ostküste Nordamerikas stammend, reicht ihre Geschichte bis in die vorkoloniale Zeit zurück und weist damit Verbindungen zu den Traditionen der Native Americans und First Nations auf.

Aroniabeeren in der indianischen Tradition

Überlieferungen zufolge wurde die Apfelbeere bereits seit Jahrhunderten von einigen Stämme indigener Völker der Ostküste Nordamerikas genutzt. Für Wanderungen oder auch als Wintervorrat bereiteten sie ein Pemmikan zu, das neben getrocknetem Fleisch eine Menge Fett enthielt. Wurden dieser Mischung getrocknete Beeren hinzugefügt, sprachen bspw. die Irokesen von einem Mokakin. Typischerweise besaß die zähe Mischung einen hohen Nährstoffgehalt sowie eine hohe Haltbarkeit. Vergleichbar ist diese Zusammenstellung mit den heutigen Energieriegeln, einem Mix aus verschiedenen Zutaten, die alle gemeinsam zur Leistungsfähigkeit des Körpers beitragen.

Auch kleine Küchlein konnten aus den Früchten gebacken werden. Dazu trockneten Indigene die Beeren und zerstießen sie zu Mehl. Sie verarbeiteten jedoch nicht nur die Früchte der Aronia, sondern nutzen auch deren Blätter. Diese wurden mithilfe von heißem Wasser zu einem Sud gebraut, der dann bei Erkältungen getrunken wurde.

 

Hohe Frostresistenz dank Veredelung mit Eberesche und Mispeln

Verschiedene Quellen sprechen davon, dass aroniaähnliche Pflanzen bereits zu Anfang des 19. Jhds. in Europa gesichtet wurden, gesichert ist jedoch lediglich, dass Aronia-Sprösslinge gegen Ende desselben Jahrhunderts ihren Weg nach Russland fanden. Denn bereits um 1901 experimentierte der Botaniker Iwan Mitschurin im russischen Teil der Altai-Region mit Aronia, Mispeln und anderen Pflanzen, um frostresistentere Sorten zu entwickeln, die an die klimatischen Verhältnisse vor Ort angepasst waren. Dazu pfropfte er bspw. Triebe des Aroniastrauchs auf den Stamm einer Eberesche und kreierte so ein Hochstamm-Gewächs, dem auch Temperaturen von bis zu -30°Celsius nichts anhaben konnten.

Entstehung regionaler Anbaukulturen in Mitteleuropa

Ab den 1950er Jahren verbreitete sich die Beere über die Balkanstaaten und Skandinavien bis nach Mitteleuropa. Große Plantagen finden sich seit Mitte der 1970er auch im Osten Deutschlands. Bis heute besitzen Sachsen, Brandenburg, aber auch Bayern den Hauptanteil am deutschen Aronia-Anbau.

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