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Was ist oxidativer Stress?
Oxidativer Stress beschreibt einen Umstand, bei dem ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und ihren Gegenspielern (Radikalfänger) besteht. Freie Radikale sind Verbindungen, denen ein Elektron fehlt. Sie sind besonders reaktionsfreudig, da sie danach streben, ihr fehlendes Elektron zu ersetzen. Sie entreißen dazu anderen Molekülen Elektronen, was zur Bildung neuer freier Radikale führt. Bei einem Übermaß an aggressiven Verbindungen kann diese Kettenreaktion belastend auf den Organismus wirken. Die entstandene Dysbalance im Körper wird als oxidativer Stress bezeichnet.
Wie entsteht oxidativer Stress?
Unser Körper steht permanent unter einem gewissen Maß an oxidativem Stress und kann in der Regel gut damit umgehen. Doch wenn oxidativer Stress verstärkt auftritt, entstehen vermehrt Störungen der Stoffwechselvorgänge und Schäden an den Zellen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, für die wir teilweise selbst verantwortlich sind und die wir aktiv beeinflussen können:
Lebensstil:
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- vitalstoffarme Ernährung
- übermäßiger Konsum von Zucker
- körperlicher Stress, z.B. durch Überanstrengung oder Leistungssport
- psychischer Stress, z.B. durch Liebeskummer, Trauer, Leistungsdruck in der Arbeit
- Schlafmangel
Erkrankungen:
- Infektionen
- Entzündungen
- Allergien
- Störung des Immunsystems
- Verletzungen
- Operationen
- chronische Erkrankungen, wie Diabetes, Rheuma oder Alzheimer
Medizinische Behandlungen:
- Chemotherapie
Umweltfaktoren:
- UV-Strahlen und anderweitige Strahlenbelastung
- Abgase, Feinstaub
- Zigarettenrauch (auch passiv!)
- Umweltgifte und Chemikalien, z.B. Pestizide, Lösungsmittel, Schwermetalle
- Ozon
Die gute Nachricht: Wer mehr vitalstoffreiche Nahrungsmittel, moderate Bewegung und regelmäßige Entspannung in sein Leben lässt und auf Genussgifte verzichtet, kann den oxidativen Stress reduzieren.
Welche Auswirkungen hat oxidativer Stress auf den Körper?
Grundsätzlich ist ein gewisses Maß an oxidativem Stress noch kein Grund zur Panik. Dass im Organismus in bestimmten Prozessen freie Radikale vorkommen, ist völlig normal und sogar nützlich. Allein beim Atmen entstehen zahlreiche radikale Sauerstoff-Verbindungen. Sind die körpereigenen Abwehrmechanismen intakt, können sie einen kurzzeitigen Überschuss problemlos regulieren.
Doch wenn es über einen längeren Zeitraum zur erhöhten Konzentration der freien Radikale kommt, können Stoffwechselvorgänge in unseren Zellen vermehrt aus dem Gleichgewicht geraten. Unsere Abwehrmechanismen werden vor zusätzliche Herausforderungen gestellt, die in unserem schnelllebigen Alltag belastend sein können.
Wie weitreichend sich oxidativer Stress tatsächlich auf unsere Gesundheit auswirkt, ist noch nicht abschließend erforscht. Da oxidativer Stress verschiedene Bereiche unseres Organismus betreffen kann, werden jedoch vielfältige Konsequenzen diskutiert.
Welche Rolle spielen freie Radikale?
Freie Radikale entstehen sowohl im Rahmen der Atmung als auch durch externe Einflüsse wie UV-Licht, Luftschadstoffe oder Genussgifte wie Alkohol oder Nikotin.
Schafft es der Körper, analog zur gesteigerten Menge an freien Radikalen Radikalfänger zu produzieren bzw. ausreichend mit Radikalfängern über die Ernährung versorgt zu sein, ist alles in Ordnung. Schafft er es nicht, entsteht ein Ungleichgewicht – der Körper gerät in oxidativen Stress.
Wie kann ich oxidativen Stress reduzieren?
Ein gesunder Lebensstil reduziert oxidativen Stress. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem, vitalstoffreichem Obst und Gemüse ist eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die freien Radikale. Die Immunmineralien Zink, Selen und Vitamin B2 beispielsweise tragen zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei, da Sie für körpereigene Mechanismen zur Radikalentgiftung benötigt werden.
Genauso wichtig sind ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegungseinheiten, am besten an der frischen Luft. Ausgiebige Spaziergänge und Radfahren lassen sich wunderbar in den Alltag einbauen und sorgen gleichzeitig für mentale Entspannung.